Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße – Von Löwen und Frauen

Das Olympiastadion ist das schönste Stadion in München, die Allianz Arena das modernste, aber das stimmungsvollste ist ganz sicher das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße. Und auch das mit dem längsten Namen. Seit 106 Jahren wird hier Fußball gespielt, mal höher-, mal niederklassiger. In den letzten Jahren spielten hier die U23 von Bayern und 1860 in der Regionalliga Bayern und die Bayern-Frauen brachten mit Champions League Partien sogar etwas internationalen Glanz in die Hütte. Bei meinem Besuch quälte man sich eher glanzlos zu einem 2:1 gegen den USV Jena in der Frauen-Bundesliga, nach einem Patzer der Bayern-Torfrau lag man zur Halbzeit sogar hinten. Zur nächsten Saison wird der Traum der meisten 1860-Fans wahr, denn die Münchner Löwen kehren zurück an ihre Ursprungsstätte. Nur anders als gedacht, denn nach Abstieg und Lizenzentzug wird auch weiterhin im Männerbereich nur viertklassiger Fußball an der Grünwalder Straße zu sehen sein.

Nach mehreren Umbauten über die Jahrzehnte, scheint das Grünwalder nun mit einem Fassungsvermögen von 12.500 seine vorläufig endgültige Form gefunden zu haben. Dem Besucher zeigen sich je nach Blickrichtung zwei ganz unterschiedliche Perspektiven. Blickt man auf Haupttribüne und Ostkurve, sieht alles nach einem Stadion der Gegenwart aus. Betrachtet man dagegen Gegentribüne und Westkurve, fühlt man sich in die 70er und 80er zurückversetzt. Die flache Gegentribüne mit dem klobigen Dach und den Sitzschalen sieht aus nach guter alter Zeit. Gleiches gilt für mächtige Westkurve mit der manuellen Anzeigetafel im Scheitelpunkt. Wäre doch nur die Ostkurve genau so gestaltet, dann wäre die Schüssel perfekt und ein wahrer Groundhoppertraum. Aber auch so kann man sich am Grünwalder lange nicht sattsehen. Dazu tragen auch die Flutlichtmasten mit ihrer ganz eigentünlichen runden Form bei. Ganz klar, dieses Stadion hat Charakter.

Über groundhoppingamateur

HSV-, SGD- und KSC-Fan und Stadion-Liebhaber
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