Stadion Lichterfelde – Abstiegskampf und ein Hauch von Flutlicht

Das Stadion Lichterfelde ist eine wahre Perle der Berliner Stadionlandschaft, auch wenn nur eine Seite ausgebaut ist. Die aber hat es in sich, denn die Haupttribüne stammt aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit ihrer leichten Krümmung, den gläsernen Windschutzen an beiden Seiten und dem überstehenden Dach macht sie richtig was her. Vorgelagert sind noch 4 Stehstufen, die sich über die gesamte Gerade ziehen. Um die anderen drei Seiten zieht sich ein grasbewachsener Wall (früher gab es hier Stehtraversen), der von gleichmäßigen Bäumen gekrönt wird, in den vier Ecken stehen bescheidene Flutlichtmasten, dazu kommt eine kleine Anzeigetafel. Das Stadion hat auch eine Laufbahn für 6 Starter, die seit der Leichtathletik WM 2009 wie im Olympiastadion in Blau und Weiß gehalten ist. Dazu gibt es ein Funktionsgebäude aus schönstem Backstein mit einem kleinen Turm und eine geschmackvolle Gaststätte. Ergänz wird das Gelände durch mehrere Nebenplätze, die gesamte Anlage wurde anlässlich der WM 2006, als die schwedische und die brasilianische Nationalmannschaft hier trainierte, renoviert. Das Fassungsvermögen liegt bei etwa 4300, davon ca. 4-500 überdachte Sitzplätze.

An diesem warmen Frühlingsabend stand in Lichterfelde ein echtes 6-Punkte-Spiel im Abstiegskampf an. Einen Abstieg wünscht man eigentlich beiden nicht, ist doch der LFC ein echter Berliner Traditionsverein und der BSC Süd 05 hat einige Jahre Erstklassigkeit vor dem Krieg und Zweitklassigkeit in der DDR-Liga vorzuweisen. 112 zahlende Zuschauer, davon ca. 15 lautstarke Brandenburg-„Ultras“ sahen ein von Beginn an interessantes Spiel mit einigen Torszenen, nach einer Ecke ging der LFC schließlich um die 20. Minute per Kopf in Führung. Danach lief beim BSC erstmal nur noch sehr wenig zusammen. Die zweite Halbzeit begann behäbig, nach und nach wurde die Athmosphäre hitziger und gipfelte in einer Gelb-Roten gegen den BSC. 5 Minuten vor Schluss dann nach einem Lattenkracher im Nachschuss die Entscheidung zugunsten des LFC, der Gelegenheiten für zwei Spiele hatte. Der Schiri mit Licht und Schatten, da half auch das später angeschaltete Flutlicht nichts; Platzverweis berechtigt, auf LFC-Schwalben im Strafraum nicht reingefallen, dafür aber mit eklatanten Sehschwächen bei LFC-Handspielen und einigen zweifelhaften Einwurfentscheidungen. Für den neutralen Zuschauer insgesamt ein angenehmer Fußballabend.

IMG_5713 IMG_5714 IMG_5715 IMG_5716 IMG_5717 IMG_5718 IMG_5719 IMG_5720 IMG_5721 IMG_5722 IMG_5723

Über groundhoppingamateur

HSV-, SGD- und KSC-Fan und Stadion-Liebhaber
Dieser Beitrag wurde unter Berlin, Flutlicht, Leichtathletik abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Stadion Lichterfelde – Abstiegskampf und ein Hauch von Flutlicht

  1. Pingback: Friedrich-Ebert-Stadion – Deutsche Meister in Tempelhof | groundhoppingamateur

Hinterlasse einen Kommentar