Stadion Zwickau – Überraschend schön

Nach 5 recht eJahren im Sojus 31 konnte der FSV Zwickau zum DFB-Pokal-Erstrundenspiel gegen den HSV endlich sein neues Stadion beziehen, das noch ganz schlicht „Stadion Zwickau“ heißt. Es ist sogar so neu, dass das Stadion zwar eine Adresse hat (Stadionallee 1), die zugehörige Straße  aber noch gar nicht existiert.

Heutzutage sehen neue Stadion meist nach langweiligem 0815-Baukasten aus. Nicht so in Zwickau. Hatte sich die Stadt bei der Sanierung des Westsachsenstadions gehörig verkalkuliert, gelang beim Neubau im Stadtteil Eckersbach die Kombination aus kluger Planung und attraktivem Äußeren. Das Stadion fasst vorerst gut 10.000 Zuschauer, dadurch bleiben die Ecken und Teile des Hintertorbereiches frei. So bleibt Platz für eine Erweiterung auf 15.000 Plätze, falls der FSV noch weiter aufsteigen sollte. Die freien Ecken sind aber nicht bloße Lücken, sondern als Wall gestaltet, sodass das Stadion dennoch geschlossen wirkt und gleichzeitig der Blick in die Umgebung schweifen kann. Außerdem wird die Ecke zwischen Gästeblock und Gegentribüne mit der Anzeigetafel genutzt (die gleich zum ersten Spiel ein paar defekte Segmente aufwies). Das Dach steht auf Stelzen, wodurch sich bei den Cateringständen eine Art Laubengang ergibt, die Haupttribüne hat einen kleinen aber feinen VIP-Bereich, also ein rundum gelungener Bau. Nur die Anfahrt vom Bahnhof ist weiterhin nicht ganz leicht, zum Glück gab es aber anders als angekündigt doch einen Busshuttle für uns Gästefans.

Der FSV verlor erwartungsgemäß gegen den HSV (dank Neuzugang Halilovic), die Hamburger verpassten es jedoch, das Ergebnis dem Spiel entsprechend um 1-2 Tore höher zu gestalten. Vor dem Spiel lief ein Lied der (bei den Zwickauer Ultras offensichtlich unbeliebten) Band Takt.Plus.Mic, in dem ein Hexenkessel angekündigt wurde. Der Kessel wurde dann doch nur lauwarm, da hatte ich bei solch einem prominenten Gegner und zur Einweihung des neuen Stadions mehr vom Zwickauer Publikum erwartet. Die Hamburger Fans fielen durchaus lautstark auf, aber leider musste die neue Ultragruppierung Cast Away bei ihrem ersten Auftritt mit Unmengen an Pyro auf sich aufmerksam machen.

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