Fritz-Walter-Stadion aka Betzenberg – Relegation für Hartgesottene

Relegationsspiele sind in den seltensten Fällen fußballerische Leckerbissen. Es geht um viel, entsprechend nervös sind beide Seiten. Wenn dann auch noch mit Kaiserslautern ein Team, das die letzten drei Ligaspiele verloren und damit die Chance auf den direkten Aufstieg achtlos weggeworfen hat, mit Dynamo Dresden auf eine Mannschaft ohne Sieg in der gesamten Rückrunde trifft, dann ist ganz Schlimmes auf dem Rasen zu befürchten. Es spielte rote Not gegen gelbes Elend, wobei die rote Not noch das bessere Team war und trotzdem in der zweiten Hälfte beinahe in Rückstand geriet. Daferners Kopfball in der 56. Minute sollte die einzige Torgelegenheit in Halbzeit zwei bleiben – für beide Teams…

Relegationsspiele sind in den allermeisten Fällen fankultureller Hochgenuss. Es geht eben um viel, entsprechend enthusiastisch sind beide Seiten. Wenn dann auch noch mit dem FCK und Dynamo zwei in ihrer Region besonders verwurzelte Vereine aufeinander treffen, ist ganz Großes auf den Rängen zu erwarten. Es gab dementsprechend spektakuläre Choreos, bombastische Stimmung und – nunja – exzessiven Pyroeinsatz (wenn auch in deutlich geordneteren Bahnen als im Rückspiel). Der Betze bebte und daran hatten nicht nur die stimmgewaltigen Lauternfans, sondern auch die rund 5.000 schwarz-gelben Gästeanhänger ihren Anteil.

Ein Besuch auf dem Betzenberg ist ein Erlebnis und gehört auf jeder Groundhoppingbucketlist weit nach oben. Das Stadion ist groß und gleichzeitig eng, mich erinnerte es an den Celtic Park. Die Lage über der Stadt (und doch mitten im Wohngebiet) und die packende Atmosphäre haben einen Mythos erzeugt, der sich immer wieder selbst bestätigt. Den Gästefans traut man anscheinend nicht richtig oder man hat schlechte Erfahrungen gemacht. Am Eingang wird ohne Chance auf Umgehung durch mannshohe Drehkreuze, die man sonst nur vom Freibadausgang kennt, zur Kontrolle vereinzelt. Der Höhepunkt des Misstrauens sind aber die eingezäunten Essensstände. Das habe ich noch nirgends erlebt, eine so unfassbar freundliche Bedienung allerdings auch noch nicht.

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HSV-, SGD- und KSC-Fan und Stadion-Liebhaber
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