Sportforum Jägerpark – Wie war der Name?

Wenn Lok Leipzig auswärts spielt, ist das immer ein Garant für viele Zuschauer. Einerseits folgt Lok eine große Anhängerschaft auf jede Reise, andererseits werden mehr Heimfans als üblich angelo(c)kt. So war der Heimbereich vom SC Borea Dresden zu Runde 2 des Sachsenpokals 2022/23 gut gefüllt. Darunter einige Herren, die sich ganz offensichtlich für mehr als zwei Halbzeiten interessieren. Jedoch fehlte ihnen die passende Leipziger Szene, die rund 150-200 Gästefans gehörten zur friedlichen Sorte und auch nicht unbedingt zur stimmungsvollsten. Da hatte auch ich mehr erwartet für die stolzen 10 Euro Eintritt. Immerhin gab es bei bestem Spätsommerwetter ein munteres Spiel, in dem Borea zweimal den Anschlusstreffer markierte, letztlich dennoch nicht wirklich an der Sensation schnuppern konnte.

Die Heimspielstätte des SC Borea ist ein kleines Mysterium. Wie heißt sie denn nun richtig? Auf der Vereinswebseite steht „Sportfoum Jägerpark“, auf fussball.de „Sportanlage Am Jägerpark“, Wikipedia behauptet „Sportplatz im Jägerpark“, Dresdens größter Stadionexperte Jens Genschmar schreibt vom „Sportplatz Jägerpark“, wieder andere Quellen kombinieren Stadion und Jägerpark, wahlweise mit „im“ oder „am“. Egal wie, namensgebend ist in jedem Fall der Jägerpark, ein Teil der angrenzenden Dresdner Heide.

Mysteriös erscheint auch die weitläufige Anlage selber mit ihren hohen Erdwällen. Gab es hier einmal mehr Zuschauerplätze? Normalerweise lautet die Gleichung: Stadion in Ostdeutschland mit begrünten Wällen bedeutet Sanierung nach der Wende mit Beseitigung baufälliger Stehränge. Im Jägerpark scheint es aber tatsächlich seit jeher nur diese Wälle zu geben – ursprünglich mit Birken bewachsen. Der Gästeblock wurde erst 2005 in die Mitte der Gegengeraden betoniert. Die Kapazität beträgt laut Verein 2.000 Zuschauer, wenn man es drauf anlegte, könnten aber sicherlich deutlich mehr im Gras sitzen und stehen. Doch ist das spätestens seit dem schuldenbedingten Rückzug aus der Oberliga 2011 nicht realistisch, regelmäßig verirren sich nur ein paar Dutzend zu Boreas Heimspielen in der siebtklassigen Landesklasse. Deutlich attraktiver ist da der Nachwuchs, aus dem Erst- und Zweitligaspieler wie Tony Jantschke, Robert Koch, Toni Leistner, Frank Paulus, Niklas Hauptmann, Robert Koch oder Marvin Stefaniak hervorgingen.

Über groundhoppingamateur

HSV-, SGD- und KSC-Fan und Stadion-Liebhaber
Dieser Beitrag wurde unter Dresden, Ostdeutschland abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Sportforum Jägerpark – Wie war der Name?

  1. Flo schreibt:

    Schade, dass die großen Clubs im Landespokal einfach nicht Auswärts fahren. Absolute Minus-Kulisse von Lok im Gästeblock…

Hinterlasse einen Kommentar