Stadionsponsoring macht auch vor den unteren Klassen nicht halt: Zur Finanzierung der Stadionsanierung (Erneuerung Traversen, Bau eines Sozialgebäudes) verkaufte der Bischofswerdaer FV vor zehn Jahren den Namen der 1920 gebauten Kampfbahn am Schmöllner Weg an einen Holzhändler. Für sportlichen Erfolg hat das erneuerte Stadion erst auf längere Sicht gesorgt, man stieg zur Saison 2015/16 nach langer Zeit wieder in die NOFV-Oberliga Süd auf. Dort empfing der BFV 08 am Tage vor Nikolaus als Überraschungstabellenzweiter den souveränen Tabellenführer Lok Leipzig. Bereits nach 15min gab es nach Notbremse im Strafraum Rot für Bischofswerda und Elfer für die Loksche, die diesen dankend nutzte. Am Ende hieß es gar 5:0 und damit war der BFV 08 noch gut bedient. Dazu ein paar verbale Provokationen auf Kindergartenniveau zwischen ein paar Lokultras und ihren Dorfpendants von Dynamo. Insgesamt lockte das Spitzenspiel 1142 Zuschauer in die Kampfbahn, nur 75 weniger als beim Stadionrekord (um die 3000 gehen wohl maximal rein).
Für Leipzig geht es nach der Saison wohl hoch hinaus durch den voraussichtlichen Regionalligaaufstieg. Bischofswerdas Fans können zumindest bei jedem Heimspiel weit nach oben, denn die Haupttribüne ist höher als viele Stadien der zweiten und dritten Liga und sieht dabei äußerst eigentümlich aus. Die Gegentribüne bietet nur ein paar alte Stehtraversen, ansonsten viel Gras am Wall. Eine LED-Anzeigetafel könnte den ordentlichen Gesamteindruck abrunden, wenn nicht der obligatorische Bratwurstgrill fehlen würde. Der BFV 08 spielte übrigens zweimal für eine Saison in der DDR-Oberliga, stieg jeweils nur knapp ab und konnte beim ersten Mal sogar den großen BFC Dynamo mit 2:0 schlagen.
groundhoppingamateur 
Pingback: Wesenitzsportpark Bischofswerda – Ohne Dach auf dem Dach | groundhoppingamateur