Sportpark Eimsbüttel – Jetzt erst

Obwohl wir nur zehn Fahrradminuten von der Heimstätte der HSV Frauen und U23 entfernt aufgewachsen sind, war es für uns drei, die wir am Osterwochenende zum Spiel der Frauen gegen Hoffenheim II gingen, alle eine Premiere. Jahrzehntelang war dieser Ground um die Ecke. Wie so oft im Leben reizte jedoch immer das, was weiter in der Ferne liegt. Aber genug der schwermütigen Poesie. Das Stadion im Sportpark Eimsbüttel, früher „Wolfgang-Meyer-Sportanlage“ aber aufgrund von Meyers Nazivergangenheit nun zurecht umbenannt, ist keine große Schönheit sondern eher aus der Kategorie „muss man halt gemacht haben“. Auf der Gegengeraden eine Stahlrohrtribüne für größere Gästefangruppen, die Haupttribüne in Metallröhrenoptik plus ein paar Stehstufen rechts und links. Ein schönes Kuriosum ist der Spielereingang – die Protagonistinnen betraten den Platz durch eine Lücke im dicht bewachsenen Ballfangzaun.

Nicht nur erst jetzt, sondern gerade noch schaffte ich einen Besuch im Sportpark Eimsbüttel, denn nach der Saison soll der große Umbau starten. Auf zwei neuen, komplett überdachten Tribünen sollen dann 1.500 statt wie derzeit 2.018 Zuschauer Platz finden. Gegen die TSG II hätte auch das reduzierte Fassungsvermögen gereicht, 627 Zuschauer wohnten dem verdienten und weitgehend ungefährdeten 2:0 der Gastgeberinnen im Aufstiegskampf bei. Das waren allerdings 186 weniger als ich zwei Tage zuvor beim Halbfinalduell zweier Achtligisten (!) im Dresdner Kreispokal erleben konnte. Frauenfußball ist eben doch immer noch großteils ein Nischensport.

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